Samstag, 28. August 2010

Neue Umfrage: Miss Olympia 2010 - wer wird's werden?















Gucken wir mal einen Monat in die Zukunft: Am 25./26. September isses soweit, dann geht die Miss Olympia 2010 los. Wo? In Las Vegas, Nevada, USA. Wie immer in den letzten Jahren gibt’s zwar eine Vorab-Teilnehmerinnen-Liste, aber die ist ungefähr so aktuell wie mein Einkaufszettel beim Bezahlen des tatsächlich Erworbenen.


















So hat Betty Pariso – obwohl qualifiziert – dieser Tage allem Anschein nach angekündigt, in Vegas nicht mit von der Partie zu sein. (Wollen wir hoffen, dass Frau Pariso nicht ganz ans Aufhören denkt – dann wäre wieder einer meiner Träume an die ewige Jugend und Leistungsfähigkeit dahin ...) Andere Muskelmaedels äußern sich noch unentschlossen.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die Miss Olympia war jahrzehntelang für Bodybuilderinnen und ihre Fans DER Event schlechthin; wer da teilgenommen hatte, galt in seiner Welt als Star und konnte unter Umständen eine Karriere darauf begründen, wenn auch eine kleine.

Nun haben es Bodybuilderinnen gemessen an ihren männlichen Gegenparts da sowieso schwerer, wie der Vergleich von Multititelgewinnern zeigt – man schaue nur einmal auf die Lebenswege von Arnold Schwarzenegger und Rachel McLish. Aber halten wir fest: Die Ms Olympia war jahrelang das Sprungbrett, um es auf die Titelblätter und in die Fangunst zu schaffen.

Angesichts des nicht nur erst in diesem Jahr unentschlossenen Verhaltens einiger Teilnehmerinnen aber lässt sich nur eins konstatieren: Die Miss O ist für’s FBB immer noch wichtig, aber sicher nicht mehr am wichtigsten. Das ist vorbei!

Woran liegt’s? Meine Deutung sieht wie folgt aus, aber Achtung: Jetzt wird es etwas polemisch.

Sicherlich liegt es am Verhalten der Funktionäre und Offiziellen: Das ganze Brimborium um einerseits gesetzte, anderseits eingeladene Athletinnen hat das Ansehen des Wettbewerbs nicht besser gemacht: Es ist keinem Sport dienlich, wenn von außen der Eindruck entsteht,

- dass man es da mit einem geschlossenen Zirkel zu tun hat,
-dass immer dieselben arrivierten Leute teilnehmen
und
- dass die eingeladenen participants nicht unbedingt die sind, welche gemäß körperlicher Verfassung im lineup auftauchen sollten.

Da hilft es auch nicht, dass die ein oder andere eingeladene Athletin tatsächlich um Klassen besser ist als manch andere, die (mangels Bekanntheitsgrad/Nationalität) den Weg über die Quali gehen muss. (Das galt in den letzten Jahren fraglos für die hier abgebildete, entzückende Iris Kyle, die auch 2009 zu Recht gewonnen hat).

Insgesamt aber ist wegen solcher Vorab-Kungeleien (sorry, so sieht's aus) der Ruf des Turniers jedenfalls im – öhem – ja, also: hinüber.

Dann nämlich wirkt die ganze Veranstaltung nicht wie das, was ein Wettkampf sein soll, nämlich fair und bis zum Ende hin offen. Statt dessen erscheint das zementiert, schlimmer noch: wie vorher abgesprochen und somit verlogen und als Aushängeschild des Sports damit eigentlich tot.

Eine Sportart, genauer: die dazugehörigen Wettkämpfe brauchen reichlich Fluktuation und Favoritenstürze und neue Stars und auch den – ehrlich erarbeiteten, nicht dynastisch vererbten – Sieg altbekannter (und in diesem Fall zum Teil zu alter) Favoriten.

Dann und nur dann ist das spannend für die Fans wie für die Teilnehmerinnen. Die Preisgelder mal zu erhöhen, schadet übrigens auch nicht. Soweit ich weiß, gibt’s da immer noch TV-Übertragungen und ähnliches mehr. Das aber gestattet ja auch niemand für lau.

Auch hilft diesem Wettbewerb nicht das aus dem veranstaltenden Verband seit einer Dekade kontraproduktiv zu hörende Rumoren, das Frauenbodybuilding sei ja eh auf dem absteigenden Ast. »Self fullfilling prophecy«, nennen das die um Schlagworte nie verlegenen Amerikaner. Ich glaube, das muss man nicht übersetzen.

Und fraglos hat der Tod von Sir Dr. Ben Weider, dem Erfinder des Wettbewerbs und lange seine treibende Kraft, die Lage der Ms. Olympia nicht verbessert. Der kanadische Gentleman dürfte sich in seinem Grab wälzen, wüsste er, was da inzwischen abläuft.

So hat es sich längst für Bodybuilderinnen eingebürgert, ihre Karrieren bei anderen Wettkämpfen und in anderen Verbänden zu starten. Auch kann ein geschicktes und vor allem beharrliches Eigenmarketing via Internet (Websites, Online-Kameras, Newsgroups, soziale Netzwerke) das Sprungbrett in der Karriere bedeuten, das früher dieser renommierte Wettkampf geliefert hat.

Es gibt genügend Beispiele dafür, die das zeigen: Alina Popa und Brigita Brezovac (hier links im Bild) sind zwei davon. Sie machten in ihren Heimatländern Karriere, starteten von da aus in die Welt und verhalfen sich via Web zu einem weltweiten Bekanntheitsgrad – dann kamen die weltweit renommierten Fotografen und die ganz großen sportlichen Erfolge. Mag sein, dass das im Detail variiert, aber so stellt sich mir die Struktur dar.

Die ebenso bezaubernde Rahel Ruch zum Beispiel könnte in der gleichen Liga spielen. Aber meiner Ansicht stellt sie ihr Licht zu sehr unter den Scheffel. (Dies gilt natürlich nur, sofern sie derlei überhaupt anstrebt. Denn das ist ja auch eine Frage dessen, wie sie ihr Leben gestaltet – da hat außer ihr ja keiner sonst etwas zu melden.)

Wird also die Ms. Olympia noch gebraucht? Antwort: Aber ja. Nur bitte so, dass man das auch ernst nimmt. Jedenfalls mehr als bisher. Bleibt nur zu hoffen, dass die Funktionäre noch rechtzeitig die Zeichen an der Wand lesen und entsprechende Weichenjustierungen vornehmen.

Egal wie: Hier die Liste der Muskelmaedels, die gemäß dem Stand von Mitte August teilnehmen werden (wie gesagt: Alles ist da im Fluss).

- Brigita Brezovac
- Cathy LeFrancois
- Dayana Cadeau
- Debi Laszewski
- Heather Armbrust
- Heather Foster
- Helen Bouchard
- Iris Kyle
- Lisa Aukland
- Sheila Bleck
- Tina Chandler
- Yaxeni Oriquen-Garcia
- Zoa Linsey

Daran knüpft sich auch die neue Umfrage – wer also wird Miss Olympia 2010? Und natürlich hoffe ich überhaupt nicht, dass BB als einzige Kontinentaleuropäerin den Titel holen wird --- nein, üüüüüüberhaupt nicht. Spaß beiseite: Bitte abstimmen! Danke!

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