Samstag, 19. März 2011

Rhonda Lee Quaresma: Das
Muskelmaedel und das "P"-Wort


Rhonda in ihrer besten Zeit -
als Muskel-Schönheit
Sessions mit Muskelmaedels sind eine feine Sache: Die Hände voller Öl, das man dann direkt genüsslich auf ihr verteilt, während sie unter deinen Fingern etwa ihren machtvollen Bizeps pumpartig spielen lässt und du seine voluminös-kantige, wie gemeißelte Kontur unter der warmen Haut ertastest. Den starken Body so nah vor dir, die harten, klar ausgeprägten Bauchmuskeln oder den runden Prallpopo auf Augenhöhe. So nah, dass du die Haut riechen und die Kraft darunter regelrecht sehen kannst.

Das alles bei einer Frau. Das gefällt dir. Das macht dich an. Das erregt dich. Mit unübersehbaren Folgen für beide Beteiligten. Und dann kommt es möglicherweise auch schon mal zum Äußersten. Meistens gegen Cash, versteht sich.

Wenn es soweit geht, dann verwandelt sich die Session auch schon mal in etwas, das mancherorts strafrechtlich bewehrt ist und daher auch geahndet wird (sofern es den Behörden bekannt wird). In die Falle ist nun eine Dame getappt, die sich in der einschlägigen Schmoe-Szene unter dem Künstlernamen "Miss Sparkle" tummelt. Die Fans des Frauenbodybuilding als Sport kennen die schwarzhaarige 42-jährige Kanadierin hingegen unter ihrem bürgerlichen Namen als Rhonda Lee Dionne Quaresma, geborene Bernard.

Und die fing sich am 23. Februar eine Anklage wegen Internet-Prostitution ein. Ort des Geschehens: Bonita Springs, gelegen am Golf von Mexiko im Süden Floridas (in der Nähe von Fort Myers).

Was war passiert?

Ganz einfach: Ein verdeckt arbeitender Ermittler hatte eine Anzeige im Web gefunden. Auf der annoncierte Miss Sparkle (ich mag diesen Namen) die Möglichkeit eines Treffens mit ihr. Und das nun eben dort, wo der wackere Streiter für das Gesetz klandestin operiert. Der Rest lief aus Sicht des "prickelnden Fräuleins" ab wie immer: Termin und Preis absprechen, danach einmal mehr auf einen vor Aufregung jiepernden Anbeter muskulöser Frauenkörper warten. Der dann auch kam. Also – ähem – zu ihr, nicht in ihr. Dazu wiederum kam es erst gar nicht.

Rhonda Lee Quaresma
in sehr muskulös-mondäner Pose

Seinerseits erblickte der Ermittler beim Betreten der Örtlichkeit eine Frau in pinkfarbener Reizwäsche. Sie bat ihn, "die Spende" von 280 Dollars auf den Tisch zu legen. Kaum geschehen, griff sie zu seinen Familienjuwelen. Er fragte, ob sie Kondome habe, und sie verwies auf das entsprechende Equipment auf dem Nachttisch.

Es folgte noch diverserlei Gespräch über sexuelle Vorlieben. Dann gab der Verdeckte das vorab vereinbarte Signal, und seine Kollegen griffen zu. Und weil Miss Sparkle Kanadierin ist, Florida aber (jedenfalls bis gerade eben) zu den USA gehört, ist die ganze Affäre auch ein Fall für Zoll- und Einwanderungsbehörden.

So. Was lehrt uns das?

Erstens: Entsprechend tätige Muskelmaedels sollten sich genau darüber kundig machen, in welchem Land sie was anbieten (dürfen) und im Zweifelsfall besser verzichten. Sonst tragen sie ruckzuck Orange (oder in was man sich dort sonst so hüllt) und dürfen ihrem Konsulatsvertreter erklären, was zum Beispiel eine Muscle Worship Session ist und welche Rolle sie dabei spielen.

Für eine aktive Wettkampfathletin wäre solch eine Nummer doppelt fatal: Die prestigeträchtigsten Shows laufen nun einmal im Amiland – wer da aber als Ausländer bei einer Straftat erwischt wird, kommt nicht mehr hinein. Das kann man nun sehen, wie man will. Aber das sind die Regeln. Ich nehme mal an, dass bestimmte vorderorientalische Länder im Fall der Fälle noch rigider agieren.

Zweitens: Für die Schmoes gilt dasselbe. Entweder kundigmachen und darauf verzichten oder die Aussicht auf die orangefarbene Kluft und das Gespräch mit dem Konsul und das Erklären einer Muscle Worship Session... 


Ich könnte mir vorstellen, dass das für manchen Sthenolagnia-Fetischisten noch demütigender sein dürfte als für die FBB. Sie kann ja sagen: "Früher war ich jung, und braucht das Geld. Jetzt bin ich nicht mehr jung, aber das Geld brauche ich immer noch." Hat immer noch was Business-Mäßiges. Aber die Erklärung des Schmoes – nun, die dürfte sich nur bei sehr selbstbewussten Menschen ähnlich anhören wie die Szene aus dem Filmklassiker "Einer flog über das Kuckucksnest", in der Jack Nicholson grinsend erklärt, wieso er ins Irrenhaus gekommen ist.

Drittens: Scheint so, dass einige Behörden das Treiben im Web und die dort mit eventuellen finanziellen Folgen vorgenommenen Absprachen intensiver unter die Lupe nehmen.

Viertens: Der Vorfall wirft ein grelles Licht auf die Umstände, unter denen viele FBB ihr Geld zu verdienen und ihre hart erarbeiteten Muckis zu kapitalisieren versuchen.

Der Sport ist nun mal kostenintensiv. Wer da aber nicht rechtzeitig mit etwas anderem vorsorgt, sieht sich nachher hauptsächlich auf diese Einnahmequelle angewiesen. Solange die läuft, sprudelt sie reichlich: Gehen wir mal bei einer gern beworshippeden Dame von einem zwölfstündigen Besuchstag aus, mit, sagen wir, acht Besuchern zu 200 bis 300 Euro --- rechnen darf jeder selber, was das in der Summe ergibt. Dafür muss manch anderer lange kloppen. Wenn man das ein paar Tage lang macht, hat man ordentlich Bargeld zusammen und muss nur die Unkosten (z.b. die Miete für die entsprechende Örtlichkeit) herausrechnen.

Verlockend. Aber was tun, wenn es mal nicht mehr so gut läuft? Als Athletin hatte Rhonda Lee Quaresma ihre beste Zeit Ende der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre. Seither vermarktete sie sich zusehends als "sexieste Bodybuilderin der Welt", als "Tänzerin" und als "Unterhaltungskünstlerin". Sie ließ sich entsprechend fotografieren, wirkte auch noch in einem dem ein oder anderen fraglos bekannten Video mit Titeln wie "Bodybuilders in heat" mit. Und beim Interview mit einem Underground-Webradio sagte sie mit drei Worten unumwunden, was sie bei ihren Sessions tut. Das Wort, das sich auf Englisch so ähnlich anhört wie Nebel, kam neben "ich" und "dich" auch in dem Satz vor.

Die Amerikaner sehen ja in solchen Karrieren gleich den Abstieg zur dunklen Seite. Die Europäer nehmen es etwas gelassener. Immerhin gibt es in der Alten Welt steuerliche Regelungen für die Tätigkeit in diesem Umfeld. Obwohl. So ganz kann ich das mit der dunklen Seite nicht von der Hand weisen. 

Das Verhaftungsfoto aus Florida
Was tun, wenn das Alter mit Macht seine Zeichen ins Gesicht prägt? Rhonda Lee Quaresma war mal eine echte latin bomb (auch wenn sie in Kanada lebt und von Franzosen, Indianern, Holländern und Schotten abstammt). Aber auch schöne Frauen werden älter. Und nicht jede Gesichts-Operation verläuft optimal. Dann kommen "mug shots" wie dieser hier heraus.

Also, was tun, wenn man an den mit dem Geld einhergehenden Lebenswandel früherer Tage gewohnt ist, wenn aber nun schleichenderweise Attraktivität und Einnahmen sinken?

Da kommt in dem ein oder anderen Fall die – ich nenne es jetzt mal so: – Erweiterung des Angebots bei den Sessions eben step by step hinzu, ebenso wie mitunter Aufnahmen pornografischer Art. Und schwupps, sitzt man drin, Schmoe wie Muskelmaedel: Orange, Konsul – wie gesagt. Rhonda Lee Quaresma kam gegen Kaution auf freien Fuß.

Irgendwo ist es natürlich auch etwas, das jeden in der Szene mahnt, mal das eigene Tun und Begehren zu überdenken – auf Außenstehende wirkt das ja bestenfalls bizarr. Jedenfalls lache ich nicht über RLQ alias Miss Sparkle. Auch kann man den Polizisten aus Bonita Springs grad gar keinen Vorwurf machen. Die Jungs und Mädels von der "Vice" tun ja schließlich ihren Job. Dennoch: Erfreulich geht anders.

Bleibt zu wünschen, dass die Affäre nicht zu übel ausgeht.
Zum Abschluss ein Foto in einer Pose, wie sie die Fans
lieben, und sie wohl selber auch - nämlich sehr, sehr sexy beim Hanteltraining ...

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--- mattmuscle, der sich über möglichst viele sinnvolle Kommentare und Anmeldungen bei "Wer mitliest - die Muskelmaedel-Community" in der rechten Blog-Spalte freuen würde ...