Samstag, 20. April 2013

Fibo-Eindrücke - willkürlich, unsortiert


Es war voll! Köln statt Essen, die Entscheidung hat sich aus Sicht der Fibo-Organisatoren bestimmt ausgezahlt: Fast hunderttausend Besucher tummelten sich an den vier Tagen in den sieben Messehallen. "Zehn Prozent mehr Aussteller, 20 Prozent mehr Fläche und ein Plus von fast 30 Prozent bei der Zahl der Besucher: Es war ein Auftakt nach Maß für die FIBO, die nach 22 Jahren erstmals wieder in Köln stattfand. Mehr als 45.000 Besucher kamen allein am Samstag, fast 50 Prozent mehr als im direkten Tagesvergleich zum Vorjahr. Ein Besucherandrang, der alle Erwartungen übertraf und dazu führte, dass zwischenzeitlich die Eingangsbereiche zur Messe teilweise geschlossen wurden. Mit insgesamt 96.700 Besuchern erreichte die FIBO das beste Ergebnis in ihrer 28jährigen Geschichte", so vermeldet es der Abschlussbericht der Messe

So stark und so schön: Sarah Bäckmann, wohl
einer von Schwedens attraktivsten Blickfängen...
Für kamera- und taschenbewehrte Besucher wie mich hatte das den Nachteil, dass man, vorwärtseilend, an Rolltreppen und normalen Treppen "Fahrt wegnehmen" musste und durch manche Gasse in den Hallen gar nicht mehr durchkam. Und je nachdem, wo einen das bekannt-komplizierte Verkehrsleitsystem der Domstadt ausspuckte, landete man auf einem Parkplatz genau am entgegengesetzten Ende von der Halle, in die man eigentlich wollte - das hieß dann schleppen, laufen und schwitzen...

Infolge einiger anderer Verpflichtungen schaffte ich es nur einen Mittag nach Köln. Ein paar nicht repräsentative und unsortierte Impressionen sammelte ich dennoch.Und ein paar Schnappschüsse bekam ich dann noch hin (wobei mir die Kamera trotz montiertem und arbeitsamem Blitz einige Bewegungsunschärfen verschaffte - ich arbeite daran...). 

Wer so herrlich strahlen kann -
Elena Shportun.

Was mir auffiel: Die Kölner Hallen sind von der "Routenführung" her wesentlich übersichtlicher als diejenigen in Essen. Auch haben sie mehr Licht und wirken freundlicher. Was die Hardcore-Fraktion aber beklagte, war dies: Bodybuilding, Kraftsport und Schwerathletik rücken zusehends an den Rand. Die Fibo als solches setzt mehr und mehr ihre Akzente auf Wellness und Gesundheitserhaltung und damit darauf, wie man auch als älterer Mensch seine Fitness bewahrt. Was ich mit meinem halben Jahrhundert nicht ganz so verkehrt finde (auch wenn das nicht zulasten der Mucki-Vorführungen gehen sollte - das ist das Herz der Fibo). Die Fachvorträge befassten sich denn auch mit Themen wie "hochintensive Trainingsstimulationen im Alter", "Diabetes Programm Deutschland", "Betriebliches Gesundheitsmanagement" oder "Länger arbeiten - Leistungsfähigkeit erhalten: Wie Sie Ihre Mitarbeiter wirklich motivieren".  

Das heißt aber nicht, dass nun nur noch Heizdecken und Stützstrümpfe zu Vorführungen des Krampfader-Geschwaders feilgeboten worden wären. Oder Hightech-Rollatoren (etwa mit eingebauter Ortungsmöglichkeit, damit man im Altersheim auch stets weiß, wenn Opa wieder mal bei den jungen Frauen ist...) Nein, so weit ist es noch nicht. Wie immer gab es reichlich Geräteparks zu sehen. Was mir neben den ganzen Rückenmassagesesseln am besten gefallen hat, war der zu erkennende Trend, dass auch die Trainingsgeräte neben ihrer Funktion ein tolles Design haben können. Und eine Maschine, an der man ein Kletterseil gegen justierbaren Widerstand von oben herunterziehen konnte - großes Plus: Das simuliert Seilklettern, stärkt Arme und Rücken. (Das Seil folgt den individuellen Handgelenkpositionen viel besser als Stahl, wie jeder weiß, der beim Trizeps-Drücken an einer seilbewehrten Anlage gearbeitet hat.) 

Außerdem fanden statt: das 9. Indoor-Cycling-Festival mit bestimmt über tausend Sportlern und mehreren Vier-Stunden-Marathons - genug Möglichkeiten, um sich so auf dem Hightech-Standgerät abzustrampeln. Dann reichlich Bühnenvorführungen wie Step- und Dance-Geschichten, Zumba-Fitness, Yoga, Pilates und Yogilates (doch, das gibt es auch). 

Und natürlich auch jede Menge zu essen und zu trinken - in Form von isotonischen Drinks in allen Farben des BASF-Regenbogens und in Gestalt von Schokoladen-überzogenen Kraftsportriegeln in jeder erdenklichen Geschmacksrichtung von Vanille, Kokos, Banane, Erdbeere, Cranberry... Leider habe ich es wieder nicht geschafft, alle zu probieren - aber auch daran arbeite ich. Hey, ich bin bekennender Schocoholic, und da kann ich mir wenigstens einbilden, dass der Genuss mal keine Reue nach sich zieht und auch solche Figuren möglich macht:

Ich bin froh, das gesehen und es ohne eine
Herzattacke überlebt zu haben...

Promis allenthalben: Markus Rühl. Frank the Bank. Phil Heath. Die Boxer Arthur Abraham und Wanderlei Silva waren da, das Model Markus Schenkenberg, die Yoga-Lehrerin Tara Stiles, die Kickboxerin (und außerordentlich straffe) Dr. Christine Theiss, die TV-Personality Fernanda Brandao (sehr hübsch und zudem sehr fit). Neben jeder Menge atemberaubender Fitnessdamen gab es auch einige Muskelmaedels: 

- Elena Shportun in off season, extrem charmant und mit einem strahlend-zauberhaften Lächeln. 
- Brigita Brezovac: die blonde Slowenin muss ich hier nicht vorstellen, "BB" ist eine feste Größe hier bei muskelmaedels.blogspot.de
- Regiana da Silva: braungebrannt und wie immer vor Energie und Fröhlichkeit berstend und unglaubliche "moves" präsentierend. 
- Sarah Bäckman: die starke Armwrestlerin hat nicht nur einen Traumbody und ein Hollywood-taugliches Gesicht, sondern auch eine blonde Haartracht, die ihr männermordenderweise bis zu den Oberschenkeln reicht. Was halt so im Land der Fjorde wächst ...
- Larissa Reis: warum die attraktive Fitness-Athletin ihr Gesicht immer per Mützenschirm abdeckte, wissen die Götter...
- Rene Campbell: die Frau, die bescheiden so gar kein Aufsehen von sich macht, mit dem typischen Drachentattoo auf dem Mucki-Rücken, in schwarzen Lederhosen (!) und so ziemlich breiter und massiver als jede andere ...

Rene Campbell - Super-Nacken, -Schultern und -Rücken.
Und dazu diese Lederhose ...
Überhaupt: Die Mucki-Gemeinde tummelte sich im "Fibo-Power"-Bereich, zu finden in den Hallen 1 sowie 2.1. und 2.2. - also nicht mehr in den Hallen 9 und 10 wie in Essen. Auch 2014 gibt's natürlich wieder die Fibo: vom 3. bis zum 6. April, wieder in Köln. Auch wenn man sich nach den paar Stunden nur einen sehr unzulänglichen Eindruck verschaffen konnte, auch wenn ich gern mehr weit Frauen mit Muskeln gesehen (und erwartet) hätte und insgesamt mehr Bodybuilding - mir hat es in Köln gefallen!
 

Donnerstag, 11. April 2013

Denise Gerard (1964-2013) - ein Nachruf

Keine 50 Jahre waren ihr vergönnt, dann kam - viel zu früh - das Ende: Die amerikanische Bodybuilderin Denise Gerard geborene Currier ist verstorben. Sie wurde nur 48 Jahre alt, der Tod kam ihrer Website und Zeitungsberichten aus dem Web zufolge völlig unerwartet - meine Gedanken gehen daher zu ihrem Mann,  ihrer Familie und überhaupt allen, die sie kannten und sie nun vermissen werden.

Denise Gerard war eine der Bodybuilderinnen, die nie den ganz großen Starstatus oder gar kultische Vererhrung erfuhr. Was mit Sicherheit auch daran lag, dass ihre besaten Wettkampfjahre in die Zeit fiel, in der das Internet noch keine allgemeine Verbreitung genoss. Hätte es einen Zeitversatz von fünf Jahren gegeben - wer weiß? Vielleicht würde man über sie heute ebenso begeistert-ehrfürchtig reden wie über Zuzana Korinkova oder Christa Bauch ...

Dabei hatte die Leichtgewicht-Athletin reichlich Potential: Das Einsfünfundfünzig-Persönchen bestach immer durch exzellent ausgeprägte, weil dicke und hohe Bizeps, ein ausladendes Kreuz, breite Schultern und überhaupt die Kurven, die eine gute Bodybuilderin braucht ... 

Seit Ende der 1980er Jahre mit dem Training befasst, sorgte sie vom Fleck weg für Aufsehen: Sie hatte war sie für gut anderthalb Jahrzehnte eine sehr aktive Wettkämpferin
hier die Liste ihrer Turniere:

1990 Virginia State (Leichtgewicht, Siegerin)
1990 Virginia Cup (Leichtgewicht, Zweitplatzierte)
1992 Jan Tana Amateur (Leichtgewicht, Siegerin)
1992 Virginia State (Leichtgewicht, Siegerin)
1992 Virginia Cup LW (Leichtgewicht, Siegerin plus Gesamtsieg)
1992 Junior Nationals (16. Platz)
1993 Virginia State (Leichtgewicht, Siegerin plus Gesamtsieg)
1993 Junior Nationals (Leichtgewicht, Neuntplatzierte)
1994 DC Grand Prix LW (Leichtgewicht, Siegerin plus Gesamtsieg)
1994 Richmond Open LW (Leichtgewicht, Siegerin plus Gesamtsieg)
1994 NPC Nationals (Leichtgewicht, Siebtplatzierte)
1995 NPC Junior Nationals (Leichtgewicht, Viertplatzierte)
1996 NPC Nationals (Leichtgewicht, Sechstplatzierte)
1997 NPC Nationals (Leichtgewicht, Zweitplatzierte)
1998 NPC Nationals (Leichtgewicht, Siegerin)
1999 Jan Tana Pro (Zwölftplatzierte)
1999 Pro Extravaganza (13.Platz)
2000 Jan Tana Pro (Leichtgewicht, Fünftplatzierte)
2001 Jan Tana Pro (Leichtgewicht, Fünftplatzierte)
2002 Southwest Pro (Leichtgewicht, Zweitplatzierte)
2004 Southwest Pro (Leichtgewicht, Viertplatzierte)


Denise Gerard hatte sich vor einigen Jahren vom Wettkampfgeschehen zurückgezogen, war aber immer noch dem Sport verbunden. Sie betreute andere Athletinnen bei der Wettkampfvorbereitung. Und sie hatte viel Spaß mit ihren Fans, sei es mit Webcam-Sessions (u.a. zusammen mit Dawn Whitham) und auch bei anderen, handfesteren Gelegenheiten. Und im Leben außerhalb des Bodybuilding widmete sie sich der Kinderbetreuung und Ferienlagern.

Und wie sie als Mensch war, das hat ihre beste Freundin Dawn Whitham wundervoll einfühlsam und bewegend formuliert:

"Wie wir alle über Densie dachten: Denise war eine unglaubliche Person...IFBB-Profibodybuilderin und preigekrönte Powerlifterin und ausgezeichnete Athletin ... sie war ein Personal Trainer und Mentor, eine Lehrerin, eine Freundin und eine beste Freundin, sie arbeitete mit Kindern und kümmerte sich um jeden um sie herum ... sie liebte Tiere und verwöhnte ihren Chinchilla Little Vinny. Die Bodybuilding-Welt wird sie vermissen. Denise war eine Ehefrau, eine Schwester, eine Tochter und ein Familienmitglied und eine Verwandte. Denise hat so viel zurückgelassen ... aber sie passt auf uns auf als Schutzengel. Bitte denkt an all die wunderbaren Momente, die sie uns allen gegeben hat, und daran, wie sehr sie vermisst werden wird.

Während ich hier an meinem Mac sitze, schließe ich Denises Website. Habe meine beste Freundin und Seelenverwandte von fast 30 Jahren verloren. Ich will in meinem Herzen nichts als nur das beste hegen, Densie, mögest du in Frieden ruhen ... WIR ALLE LIEBEN DICH!_Dawn Whitham"

 
     

Sonntag, 7. April 2013

Mal was von unterwegs: Brigita mady by Buntstift

Keine Angst, ich lebe noch, hatte aber die vergangenen vier Wochen arg viel um die Ohren, beruflich wie privat. Und unterwegs kam ich nicht so wie gewohnt ins Netz. Nun, aber ganz ohne Muskelmaedels, das geht dann bei mir doch nicht. Und so bemächtigte sich mir irgendwann zwischendurch abends der Wunsch, mal wieder was zu zeichnen. So ganz altmodisch mit Stiften auf Papier.

Ein Ergebnis seht ihr nun hier. Als Vorlage diente ein Foto, das ich vor Jahren von Brigita Brezovac "geschossen" habe. Ich habe die einzelnen Entstehungsstufen dokumentiert und nun per Bildbearbeitung für die Leser von www.muskelmaedels.blogspot.com in einer Collage zusammengesetzt. Da ich mich in der Zeit des Zeichnens aber außer Reichweite eines Scanners aufhielt, habe ich zur Dokumentation der einzelnen Stufen behelfsmäßig die Kamera benutzt. Das erklärt erstens einige stürzende Linien und zwotens die Unterschiede in der Farbgebung in den einzelnen Fotos. 


Nun, ich habe das genannte Foto benutzt, weil ich Brigita Brezovac umwerfend finde und das auf dieser Pinup-ähnlichen Pose hervorragend zur Geltung kommt. Hier zum Abschluss meine Vorlage, aus der ich schon mal ein posterartiges Bild gemacht habe- wie man sieht, habe ich den Rosa-Farbton des Shirts abgewandelt, weil das Grün IMHO besser zu dem gewählten Hintergrund-Farbton passt:






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So, and now something completely different: Dieser Tage haben wir ja auch noch die Fibo. Nun aber nicht mehr in Essen, sondern in Köln. Da darf man ja mal gespannt sein, wo man dort seine Pappenheimer findet...