Sonntag, 11. September 2016

Rising Phoenix - Wings of Strength: Wettkampf-Report


Vorbei ist die große Show Rising Phoenix innerhalb der Wings of Strength, die wohl "in Zusammenarbeit" mit der IFBB diesen Wettkampf organisiert hat. Und gekürt auch die Siegerin, in diesem Falle --- Margie Martin. Eine Show für die Fans, die den (oder das?) Event vorab und währenddessen mächtig gelobt haben, als beste Show im Frauenbodybuilding ever. Nun, das sei dahingestellt, weder war ich da, noch kenne ich wirklich alle anderenVeranstaltungen dieses Typs so intensiv, um einen solchen Superlativ zu rechtfertigen. 

Fraglos ist aber, dass die WoS das Potential haben, um der bei der IFBB offiziell aufs Abstellgleis geschobenen Sparte des Frauenbodybuilding eine neue Spur zu geben; 2013 hatte man ja die Ms.International und im Folgejahr die Ms. O komplett gewippt. Warum man nun dennoch bei der WoS mitmischt, dafür gibt's bestimmt Gründe (sicherlich pekuniärer, aber auch organisatorischer Art), allein mir fehlt's da am Verständnis: Zum einen stellt die IFBB renommierte Wettkämpfe ein, um sich dann bei diesem aber breit und fett draufzusetzen. Wenn ich bösartig wäre (bin ich bösartig?), würde ich sagen: Risiko abgeben, aber den Daumen oben drauf behalten wollen ...

Free Posing - rechts die vorderen drei sind Alina
Popa, Margie Martin und Sheila Bleck. Man achte
einmal auf Margies Beine und Arme ...

Das dadurch absehbare Orga-Chaos führte dann auch gleich wieder zu einigem Zoff. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu hören (sprich: auf den entsprechenden Websiten, FB-Postings und Blog-Einträgen zu lesen war), habe sich auch mit Iris Kyle die Rekord-Lady des Frauenbodybuilding um eine Teilnahme bemüht. Und sei nicht genommen worden. Nun. Kann sein, vielleicht war Miss Kyle nur zu spät an. Wenn nicht und wenn ihrerseits alle Regularien eingehalten worden sind, nun, dann war das nicht okay: Wie gesagt, wenn das stimmt, worauf Iris Kyle selber verlinkt hat ...

Für mich sieht's so aus: Es gab da einen Clash der Regelwerke - die der IFBB und die der WoS. Anscheinend nutzt die WoS einiges an Strukturen der IFBB (oder andersrum), es gibt aber in den hier wichtigen Abschnitten jeweils andere Regeln. Und da ist Iris Kyle dazwischen geraten. Demnach hätte sich Iris Kyle durch Teilnahme an einem früheren WoS-Wettkampf für Rising Phoenix qualifizieren müssen, laut den IFBB-Offiziellen wäre das mit ihrer Vorgeschichte als Rekordtitelhalterin nicht nötig gewesen. Meine Ansicht: Man hätte da eine Ausnahmeregelung finden und vertreten können.

Auch das ist etwas wert: Man hat den
Wettkampf offensiv beworben, wie dieses
mannshohe Plakat an einer Bushaltestelle
in Phoenix beweist. Es hat schon den
Eindruck, dass DIESE Organisatoren
wirklich an einem Wettkampf für
Bodybuilderinnen interessiert sind.
Selbst wenn alles absolut einwandfrei gelaufen sein sollte: Das Ganze hinterlässt den bitteren Beigeschmack, dass man die nachgewiesenermaßen erfolgreichste FBB der Welt nicht hat mitmachen lassen wollen. Und das ist sch...e, weil es auch den Erfolg der anderen schmälert und wieder einmal einen Schatten auf den ganzen Sport und dessen Leistungsspitze wirft. Zumal mehr als eine Athletin im Vorfeld außerordentlich lobenswerte Worte zur Organisation, zur betont familiären Atmosphäre der WoS gefunden hat. Und dazu, wie sehr man sich hier um einen Wettkampf für die Maedels mit den wirklich großen Muskeln bemüht, wie sehr man sich hier den sprichwörtlichen Allerwertesten aufreißt, um einen Wettkampf zu veranstalten, in dem man nicht wie bei der IFBB etwas sieht, mit dem man eigentlich nichts anzufangen weiß und das man eigentlich lieber heute als morgen los werden würde. 

Vielleicht wäre es auch gut, die IFBB mal GANZ RAUS zu lassen. Ich wiederhole mich: GANZ RAUS! Entweder will der Vier-Buchstaben-Verein oder er will halt nicht. Just my 5 Cents.


Lisa Cross (l.) mit ihrer Trainerin und Mitbewerberin
Alina Popa (r.), hier beim Athleten-Meetung. Cross
betonte, wie familiär die Atmosphäre bei
dem Wettkampf abgelaufen sei, das sei
das Beste, was sie diesbezüglich je erlebt habe.


Top-Muskelmaedels waren jedenfalls genug da. Und das in guter Verfassung, auch wenn man zwecks Masse auf der Bühne auch einige Ladies zugelassen hat, die nicht zur ersten Garde zu zählen sind, aber auch durch ihren zum Teil überbordenden Enthusiasmus bestechen, wie im Vorfeld allenthalben zu lesen war. Und mir ist (wie überhaupt im Leben) jeder mit einer gesunden und ehrlichen Begeisterung lieber als einer, der zwar alles prima kann, es aber ohne Elan erledigt. Und Begeisterung, die braucht es auch in einem auf Zuschauer angewiesenen Sport. Denn merke: Begeisterung strahlt aus, färbt ab, steckt an, lockt herbei, macht sympathisch, wirkt vorbildlich. Also WoS, an der Stelle alles richtig gemacht.

Margie Martin holte, wie gesagt, den Titel, bewehrt mit einem Paar klotziger Bizeps, angesichts derer mir die Luft wegbleibt. Zu diesen anbetungswürdigen Armen kamen dann auch ihre Beine, die oberhalb der Knie in eine Art zerklüftetes, aber immer noch zur Gesamtanmutung passendes Fleischmassiv übergingen und deren Umfang ich mal gerne gemessen hätte - 70 Zentimeter? Dazu gab es dieses Margie-Martin-Lächeln, mit dem man selbst dunkelste Höhlen taghell erstrahlen lassen kann. Beste Poserin wurde Sheila Bleck, die Lady mit der ebenfalls irgendwie immer lebensbejahend-fröhlichen Ausstrahlung (und das, obwohl sie einiges an Schicksalsschlägen hinter sich hat). Sie landete denn auch verdient auf Platz zwei. 

Die Wettkampf-Bewertungsliste
Auf Platz drei fand sich dann nach gut zweijähriger, berufs-, aber auch verletzungsbedingter Pause Alina Popa, mit einer nachgerade atemberaubend guten Mischung aus Muskelfülle, -härte und -symmetrie, den schönen Kopf zudem filmreif hergerichtet, den Body in einem Posing-BH in eigens für sie entwickeltem Grünton (der sich dann auch im Make-up rund um die Augen wiederfand). Dass das nach zwo Jahren Abstinenz noch nicht auf Anhieb klappen konnte, liegt auf der Hand, aber Alina sollte einmal in ihrer Karriere noch einen der großen Titel holen --- lieber Gott, haste ditte nu jehört? Mit ihrer Ausstrahlung und der Mischung aus Eleganz und Schönheit auf der Bühne wäre sie einfach das Top-Aushängeschild, das das Frauen-Bodybuilding so dringend braucht. Beim nächsten Mal etwas härter und bitte mit etwas mehr Details in den Oberschenkeln und mehr Fülle in den Waden, dann sollte es passen. Aber unbedingt wieder bitte mit diesem sensationell ausgebildeten Rücken: Hammer!

Der direkte Vergleich zeigt die Fülle der Muskeldetails bei
Popa, Martin und Bleck (von links gesehen). So sehr
ich ein Fan von Alina Popa bin, so sehr muss ich sagen,
dass die Beine der beiden anderen besser anmuten.
Vierte wurde Helle Trevino, fünfte Yaxeni Oriquen. Damit haben wir drei Nicht-US-Amerikanerinnen auf den Rängen drei bis fünf. Moment, mag man sagen, die Scorecard schreibt bei Trevino aber "Venice California", oder? Gut aufgepasst. Aber: Auch wenn die Scorecard Helle Trevino so gelistet hat --- die Gute stammt immer noch aus Sønderborg und das liegt in Hamlet-Country, will sagen: Dänemark. Mancher mag sie noch mit dem Geburtsnamen kennen, als Helle Nielsen. Daher gehört sie nach meiner unmaßgeblichen Ansicht unter den Euro-Muskelmaedels aufgelistet. Zu den Euro-Teilnehmerinnen zählten auch die Schweizerin Jacqueline "Jay" Fuchs und Lisa Cross; letztere vermeldet mit der ihr eigenen, sehr britischen Tendenz zur Selbstironie, sie sei nun von Rang neun auf Rang sieben der weltbesten FBB vorgerückt, habe also nun die Nummer 007 ... für eine Britin passt das dann ja.

Ohne nun Marvelous Margie Martins (verdienten!) Erfolg schmälern zu wollen, drängt sich wieder einmal im Hinterkopf ein fieser Verdacht auf. Nämlich, dass bei einer US-Veranstaltung eine US-Amerikanerin zu gewinnen hat.  Ist das so? Oder ist es nur ein Verdacht?

Jedenfalls war die Spitze bei diesen Wettkampf schon recht dicht, dass ich mich mit einer Urteilsfindung zur Besten richtig schwer getan hätte. In Sachen Masse bei gleichzeitige Symmetrie lag Margie Martin sicher vorn, auch hatte sie eine Super-Teilung etwa an den Beinen (weit besser als bei ihren zwei Verfolgerinnen). Aber trotz ihrer Fehler wirkte Alina Popa auf mich irgendwie harmonischer, gesehen auf das Verhältnis Muskeln und Körpergröße. Aber vielleicht bin auch nur beckmesserisch...

Die drei Maedels von hinten gesehen: Meinem Dafürhalten
nach hat Alina Popa den besten Rücken, wegen der
Kombi von Fülle und Teilung. Der von Martin (M.) ist am
kurvig-breitesten, hat aber nicht alle Details. Und Bleck
 (r.) wirkte flacher. Aber bitte: Das ist die Kritik an
einem sehr hohen Niveau. Und kurvig, das ist die
gesamte Margie Martin, von oben bis unten ...
Was nun aus meiner Laien-Distanzsicht geschehen sollte: Das Hickhack um die Qualis klären, rapidamente, damit nicht noch einmal eine der nachgewiesenermaßen besten Bodybuilderinnen dieser Erde von der Teilnahme ausgeschlossen ist und man sich an einer Stelle einen Skandal beschert, wo man schlicht keinen braucht. Am besten die IFBB ganz kegeln und das ganze Organisatorische neu aufsetzen. Und das runter bis in die regionalen Ecken, damit auch von unten her Qualifikationen ausgeführt werden können: Ich weiß, ich weiß, das wäre ein Mammutjob, weil man eine komplette neue Orga-Struktur bräuchte. 

Oh Gott --- wenn ich das live gesehen hätte! Alina
sieht zum Verlieben aus. Und Bizeps-Fans: Guckt
mal auf den Arm von Margie Martin...


Okay, es hat mir keine Ruhe gelassen:
Ausgeschnitt genommen, alles andere graublau
gefärbt, auf dass dieser SUPER-ARM perfekt
zu sehen ist. Und dazu auch noch dieses
herrlich strahlende Lächeln ...
 

Samstag, 3. September 2016

Kleine Ode an Christa Bauch


»Content-Hygiene«, so heißt das gelegentliche Pflegen alter Web-Inhalte. Daher auch hier bei diesem Beitrag von Muskelmaedels.Blogspot über Christa Bauch ein Update, Datum 3. September 2016 um 10:15 Uhr: Das Folgende, in diesem Gelbton Abgesetzte, habe ich am 23. Juni 2009 um 8:45 Uhr erstmals gepostet. Jetzt habe ich diese damals von mir farblich gepimpten Bilder vor mir: Sofort träume ich ... wie mich tiefdunkle Augen aus ernstem, klarem, schönen Gesicht unverwandt anblicken, während da sensationelle, harte, kantige, starke Bizeps-Hügel schwellen, ein Knackpopo warm auf meiner Brust und diese superstarken Schenkel straff und stramm auf meinen Schultern und an meinen Ohren, ich sehe mich mit einer Massageölflasche in meinen Händen da liegen und fühle mich grad wieder wie Dschinghis Khan in jener Nacht, deren Folge sieben Kinder waren ...
 

Jeder hat so seine Methoden, mit denen er dem alltäglichen Druck begegnet. Eine von meinen besteht darin, mir Bilder und Videos von Christa Bauch zu betrachten. Wenn es mir so richtig übel geht, wenn ich einen richtig anstrengenden Tag hinter mir habe, wenn ich völlig frustriert bin und wenn ich mich frage, was das alles soll und ob ich nicht irgendwo irgendetwas Elementares verpasse, während ich gerade spürbar altere – dann hilft mir so manches Mal der Anblick dieser Aufnahmen weiter. 

Ich kann auch nicht bis zur Neige ergründen, warum das bei mir ausgerechnet so und nicht anders ist. Aber ein paar Gründe liegen aus meiner Sicht auf der Hand.

Christa Bauch ist
ich lasse das einmal im Präsens stehen, obwohl sie sich inzwischen (wohl auch altersbedingt) aus dem extremen Muskelsport und damit von der eigenen Website zurückgezogen hat eine extrem erotische Dame, ohne Wenn und Aber (und ohne ihr zu nahe getreten sein zu wollen – obwohl ...). Und Fotos wie die hier von mir künstlerisch verfremdete Aufnahme bestätigen das, zumal Christa Bauch durch die gewählte Bekleidung ihre sinnliche Anziehungskraft noch betont. Und erotisch ist sie auch noch – nächster Grund – als reife Frau, oder vielleicht gerade deswegen.

Sexy ist das eine, aber Christa Bauch ist auch sehr muskulös. Sie hat es als Bodybuilderin verstanden, sich auch noch Jahre nach dem Ende ihrer Wettkampf-Zeit in einer regelrechten Turnier-Verfassung zu erhalten. Denn lange danach besaß sie einen gestählten Körper, dessen »Muskelqualität« man nur als traumhaft beschreiben konnte, sowohl in Form und Symmetrie als auch in Tonus und Volumen – man staune einfach einmal angesichts dieser prächtig gerundeten, straffen Bizeps-Muskeln. Und so beschert mir der Anblick von Aufnahmen mit dem Motiv dieser schwarzhaarigen Dame mit den schönen tiefdunklen Augen nahezu jedes Mal fast schon priapische Gefühle ...

Doch jenseits davon begründet sich meine Faszination für Christa Bauch auch in etwas ganz anderem. Denn mir imponiert ihr Lebensweg außerordentlich. Trotz DDR-Herkunft, Neuanfang im Westen, Kindererziehung und Beruf hat sie es geschafft, nebenher als Enddreißigerin eine international beachtete und gefeierte Bodybuilding-Karriere einzuschlagen – und dann dem Eisensport fast ein Vierteljahrhundert lang treu zu bleiben.

So bin ich hin und wieder so frei, mich am und durch den spektakulären Anblick dieser tollen Muskellady zu erfreuen, mich von ihr (auch für's eigene gelegentliche Sporteln) inspirieren und – gerade fürs tägliche Leben – anspornen zu lassen. Und über all das ein paar Worte zu verlieren, die sie vielleicht einmal liest und die ihr vielleicht auch gefallen und sie so erfreuen, wie es ihre Fotos bei mir bewirken. 


Auch heute noch, obwohl das Muskel-Phänomen C. B. langsam mehr und mehr in die Vergangenheit rutscht, so wie wir alle anderen auch. Aber die Bilder sind noch da und sagen damit unausgesprochen jedem, warum es diesen Blog auch gibt ...