Dienstag, 3. Oktober 2017

Marthe Sundby (1975-2017)


Früher ging es nicht - aber ich wollte auf jeden Fall noch an Marthe Sundby erinnern, das norwegische Muskelmaedel mit den wundervollen grünblauen Augen und dem Rabenschwingenhaar: Sie ist an Krebs gestorben - den Kampf verloren, das ist die Aussage, die in diesem Zusammenhang nicht verwendet werden soll, so ihr persönlicher Wunsch: 

"Ich habe viel dafür getan, um in den Bereichen Fitness, Bodybuilding, Gewichtheben und Eislauf mitzwirken. Mein letzter großer Wunsch ist, dass niemand sagt, ich habe mit meinem Tod den den Kampf gegen Krebs verloren, dass also dieser Ausdruck füralle Zeiten abgeschafft wird. Diese Krankheit hat so viele unbekannte Faktoren, dass es unmöglich ist, dagegen anzukämpfen." Eine Botschaft, die auch die norwegischen Offiziellen der entsprechenden, mit Krebsbehandlung und -erforschung befassten Interessenvertretungen teilen.
 

Nun, was man aber sagen kann, ist wie absolut bewundernswert die Offenheit war, mit der Marthe Sundby damit umgegangen ist. Sie hat ihre Krankheit öffentlich gemacht, hat Fotos von sich gepostet, hat klar gesagt, wie es ihr geht (zum Schluss unvorstellbar schlecht), hat bis zum Ende Haltung bewahrt, sich beim Spaziergang am Wind in den Haaren gefreut. Und sie hat ihre Beisetzung im Detail geregelt, auch und vor allem, um ihrer Familie so wenig Last wie möglich aufzubürden: Vorbildlich!



Nicht ganz unwichtig, auch wenn Marthe Sundby in mitteleuropäischen Gefilden weithin unbekannt war, so machte ihr Tod in ihrer Heimat Schlagzeilen, denn da war sie als Athletin weithin bekannt: In Aurskog anno 1975 geboren, machte sie zuerst Karriere als eine von Norwegens besten Eisschnellläuferinnen, sie hielt diverse nationale Titel über die Distanzen von 1500 und 3000 Meter, brach Rekorde und vertrat von 1991 bis 1993 ihre Heimat bei den Weltmeisterschaften im Eisschnelllauf.



Aber Mitte der 1990er Jahre, also mit ungefähr 20 Jahren, entdeckte sie das Hanteltraining: "Das Training begann, als ich an Eislaufwettkämpfen teilnahm. Ich merkte, dass ich Möglichkeiten zum Muskelaufbau hatte. Auf der Bühne zu stehen und sich am Wettkampf mit anderen Mädels aus aller Welt zu beteiligen, das war ein Abenteuer." Und weiter: "Ich liebe das Training, will in Bewegung sein. Und ich mag Muskeln!" Zu ihrer Spitzenzeit absolvierte sie 240 Kilo in der Beinpresse und 150 Kilo (!) beim Bankdrücken. Der Leidenschaft blieb sie dann auch die folgenden beiden Jahrzehnte treu, errang auch mit 31 Jahren den Titel der norwegischen Meisterin im Frauenbodybuilding. 


Aber 2007, vor zehn Jahren also, kam erstmals der Krebs. Als es ihr wieder besser ging, nahm sie das Training und den Sport wieder auf. 2012 stand sie wieder auf der Bühne, absolvierte die nationalen Meisterschaften mit einem ersten Platz. Doch wie so oft kam der Krebs dann zurück, befiel irreversibel die Leber.

Als eine ihrer letzten Grußbotschaften hinterließ sie diese vorbildlich lebensbejahenden Worte: "Passt aufeinander auf und lebt im Jetzt. Dinge sind nicht so wichtig. Wenn ich ein paar Tage mehr hätte, würde ich mehr Leute aufrütteln." 




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--- mattmuscle, der sich über möglichst viele sinnvolle Kommentare und Anmeldungen bei "Wer mitliest - die Muskelmaedel-Community" in der rechten Blog-Spalte freuen würde ...