Montag, 22. Februar 2016

Muskelmaedels goes Oldstyle: Fotos, neu erstellt, aber alt im Look



Man stelle sich vor: Man stöbert auf dem Dachspeicher, findet eine alte, völlig verstaubte Kommode und darin eine Schachtel, einen Umschlag oder ein Album voller uralter Aufnahmen mit Muskelmaedels – alte Ferro- und Daguerrotypien, Abzüge antik anmutender, per Nassplattentechnik erzeugter Porträts, auf Pappe gezogene Hochglanzpapierabzüge, alles in Schwarzweiß, das ein oder andere sepiafarben getönt oder mit Hingabe von Hand koloriert, vieles voller Flecken, verblichen und verblasst, manches verkratzt und verknickt, manches mit infolge lang andauernder chemischer Reaktion von Trägerplatte und aufgebrachter Beschichtung in allen Regenbogentönen schillernder Oberfläche ...


Susan Smith!
Ich habe das mal verscucht nachzustellen, wie die anhängenden Fotos zeigen. Zumindest das tun sie - ob sie auch entsprechend antik aussehen, möge jeder Betrachter entscheiden.

Lisa Aukland!

Warum habe ich das gemacht?
Darum!
Spässle gemacht --- nur Geduld, die Erklärung folgt auf dem Fuße. Oder besser die Inspiration dafür, wie man dazu kommt, sich tagelang mit irgendwelchen Bildebearbeitungsfinessen abzuplagen (und mit dem Blog-Programm, das sich hartnäckig weigert, die gewünschte Schrift einzustellen--- auch nicht im zehnten Durchlauf ...)

Christa ...

Also: Die Alten unter uns Schmoes dürften sich noch erinnern, wie es vor dem Internet war. Da mussten Fans muskulöser Frauen sich ihren „Stoff“ förmlich an jeder Ecke zusammenkratzen. Mit Müh und Not konnte man mal bei diesem oder jenem Zeitschriftenhändler ein Journal wie „Women’s Physique World“, „Lady Athlete“ oder „Female Bodybuilding“ ergattern – selbst in Großstädten bei hinsichtlich ausländischer Presseerzeugnisse gut sortierten Fachgeschäften. Noch heftiger war es mit den Videos, zu bezahlen umständlich per Geldanweisung über die Post - ein echter Spaß! Zeitweise war das gar nur direkt übers Herkunftsland zu beziehen, mitunter erfolgte der Vertrieb dieser Sportzeitschriften gar über das anrüchige Halbdunkel der Sexshops.


Die BB des Bodybuilding - Brigita!

Und heute? Heute ist es eigentlich wie im Paradies: Myriaden von Fotos mit Muskelmaedels drauf finden sich im Internet, frei erhältlich, immer verfügbar, mit – at least derzeit – dauerhaft wirkendem Nachschub, bei dem sich Aufnahmen „neuer“ Maedels genauso finden wie die von Damen, die vor zwanzig oder dreißig Jahren durch ihre prallen, harten, starken Sexy-Muckis bei mir gleichsam für die Auferstehung des Fleisches gesorgt haben.



Super Guns: Michele Maroldo!

Bleibt nur eine Frage: Was passiert mit den ganzen Aufnahmen in, sagen wir, einer Generation? Wie hebt man die Fotos für die Nachwelt auf? Kein Problem, mag da mancher denken, es gibt ja genug Speichermedien, CDs, DVDs, Memory Sticks, Speicherkarten diverser Typen, Festplatten (im Rechner und extern, in allen erdenklichen, stetig wachsenden Größen) und natürlich die als „Cloud“ bekannten Möglichkeiten, sein Material online zu verstauen.



Kortney "KO" Olsen --- tolle Frau!

Hm. Und gleich noch mal: Hm, hm. Spielen wir mal advocatus diaboli: Bei einer Cloud weiß man nie, wer da außer einem selber noch so alles rein linst. Und wer da neben ein paar Bildchen von dieser oder jener Bodybuilderin vielleicht auch noch ein paar beruflich wichtige oder private Papiere gebunkert haben sollte, der dürfte sich über diese sozusagen mitgelieferte, ja eingebaute Einladung zur Indiskretion überhaupt nicht freuen.


Paula Bircumshaw!

Und die Speichermedien? Die taugen allesamt nicht unbedingt hinsichtlich langfristiger Daten- und damit auch Bildspeicherung. Mir sind in den vergangenen drei Jahren mindestens drei externe Festplatten abgeraucht, darunter vor knapp einem Jahr auch eine, auf der ich den damals aktuellen Stand mit meinen Stories und meinen Bildern liegen hatte. Die steht immer noch hier rum und lässt sich nicht mehr ans Laufen bringen. Alle meine defekten Platten waren  keine billigen Stücke, sondern solche, die von Fachleuten empfohlen worden waren. Und der Ärger damit, das Stöbern in alten Fotoalben meiner Verwandschaft und ein Artikel in einer Zeitschrift lösten dann die Idee aus, doch einfach mal ein paar Muskelmaedel-Fotos entsprechend zu bearbeiten.
 

Gina Davis - Super-Arm!

Bei CDs und DVDs ist die sprichwörtliche Halbwertzeit ebenfalls nicht kalkulierbar – ich habe hier welche, die sind seit zehn, fünfzehn Jahren tipptopp, während andere schon nach einem halben Jahr hinüber waren. Es hängt, so die Experten, auch davon ab, wie schnell die Dinger beim Speichern beschrieben worden sind. 


Paloma Parra - so hart wie geschnitzt!
 Und extra Archiv-CDs, die haltbarer sein sollen? Sowas kommt mir vor wie der Kühlschrank für die Eskimos im ewigen Eis – ein Speichermedium, das besser sein soll als ein vergleichbares Speichermedium? Come on!


Und noch mal Paula!

Bleiben Speicherkarten. Die sind halbwegs vielversprechend, wenn man Krösus heißt: Aber nur wenn – ich betone das – einmal beschrieben, sollen diese Karten wohl vergleichsweise lange halten. So habe ich gerade in einem Fachmagazin gelesen. Aber wer wie ich nicht nur tausende aus dem Web geladener Fotos, sondern noch zigtausende aus beruflichen Gründen selbstgemachter Fotos hat, für den scheidet das schlichtweg aus Geldgründen aus. Mal von dem Problem des Suchens, Durchstöberns und Wiederfindens ganz abgesehen. Und davon, ob die Rechner der Zukunft überhaupt noch eine Vorrichtung zum Ankoppeln, Verbinden, Hineinstecken und Auslösen dieser Daten haben. Vom Vorhandensein der mit diesen Bilddaten-Formaten kompatiblen Software wollen wir mal gar nicht reden.

Man stelle sich vor, was in manchem alten
Briefumschlag steckt ...

Da muss ich wieder an das denken, was ich im ersten Abschnitt erwähnt habe – an die in vielen Schubladen von Schreibtischen, Wohnzimmertischen und Dachstuhl-Kisten schlummernden Schwarzweiß-Aufnahmen von Anno Dunnemals. Gern in goldfarbenen Uralt-Rahmen, mit Glasabdeckung (häufig gesplittert), die Aufnahmen selber oft verkratzt, oft an den Ecken abgebrochen oder in der Mitte durchgeknickt, mitunter auch verblasst, zeigen sie aber immer noch das, was der jeweilige Fotograf da nun ehedem auf die sprichwörtliche Platte gebannt hat. Und mitunter finden sich auch die Vorlagen der Papierabzüge, alte Negative, hier und da vielleicht auch Glasplatten. Und die sind oft genug in tadellosem Zustand und taugen prima für erstklassige Papierabzüge, deren Haltbarkeit die jeder Festplatte um Generationen übersteigt.

Christa in Super-Form!

So. Nach dem langen Anlauf komme ich dann wieder zum eingangs genannten Thema: Wie wäre es, wenn jemand unsere Muskelmaedels auf diese Old-School-Weise fotografiert hätte? Dann blieben ihre Aufnahmen wohl auch länger erhalten als die Millionen und Abermillionen von Digi-Shots, selbst diejenigen von erstklassigen Profi-Fotografen, nicht zu reden von den Unmassen an Selfies, die der Smartphone-Boom gerade der Welt beschert.



Lisa at work ...

Das mit dem altertümlichen Erscheinungsbild der Aufnahmen habe ich mit einer Reihe von Fotos mal durchexerziert. Wollte sie so aussehen lassen, als stammten sie aus der Zeit von Pickelhaube und Chapeau Claque, von Grammophon und Stummfilm, von Dampflokomotive und Luftschiff. Das geht mit der Hilfe diverser Bildbearbeitungsprogramme ganz gut – ich habe jedenfalls einigen Spaß dabei gehabt und wollte daher die Ergebnisse mal präsentieren.



Alina, immer wieder Alina...

Es bleibt nur ein Problem zu benennen: Diese von mir auf altes Aussehen hin bearbeiteten Bilder mögen so aussehen, als seien sie zu Lebzeiten solcher Strongwomen wie Athleta, Charmion, Vulcana, Minerva und Sandwina mit alten photographischen Methoden erzeugt worden – sie sind es aber nicht, sondern tun quasi nur so also ob. Damit aber sind auch sie wohl nicht länger haltbar als alle anderen digitalen Daten auch ...


Auch ein schöner Rücken ...


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--- mattmuscle, der sich über möglichst viele sinnvolle Kommentare und Anmeldungen bei "Wer mitliest - die Muskelmaedel-Community" in der rechten Blog-Spalte freuen würde ...